Bericht zum Spiel gegen Viktoria, 23. Oktober 2016

Am vergangenen Sonntag, am 23. Oktober 2016, war der FC Viktoria 1889 Berlin am 11. Spieltag der Regionalligasaison 2016 / 2017 zu Gast beim SV Babelsberg 03 im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion. Die Partie begann aufgrund der Fernsehübertragung des Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) um 14:05 Uhr. Das Spiel gewannen die Gastgeber*innen nach einigen wunderbaren Toren mit 4:1. Der Tag verlief ruhig und entspannt. Trotz fehlender Brisanz beziehungsweise Fan-Rivalitäten waren mindestens vier Polizeibusse (Halbgruppenfahrzeuge) der Brandenburger Bereitschaftspolizei inklusive Besatzung im Viertel im Einsatz. Darunter war auch mindestens eine sogenannte Beweissicherungs- und Festnahme-Einheit (BFE).

Im Stadion selbst konnten wir mindestens sieben Beamt*innen beobachten, welche die Fans überwachten. Sie kamen wenige Minuten nach Anpfiff und standen, wie schon bei den Spielen zuvor, im Block G, im rechten Bereich der Tribüne in Richtung Gästeblock. Wir konnten zwei weitere Beamt*innen mit der Kennzeichnung 1212 und 1213 zählen, die sich im Block D unmittelbar am Eingang zu den Toiletten beziehungsweise zum stationären Überwachungsraum aufhielten. Aufgrund der verschiedenen Kennzeichnung gehen wir davon aus, dass mindestens zwei Halbgruppen im Stadion waren.

Der Einsatz von Beamt*innen einer BFE empfinden wir als unnötig und angesichts der Öffentlichkeitsfahndung der Brandenburger Polizei (siehe nur03* Mitteilung vom 14. Oktober 2016) vermeintlich nach einem schwerverletzten Nulldrei-Fan als ausgesprochen ärgerlich. So entsteht der Eindruck, dass, wie bereits vermutet, keineswegs nach Informationen für Ermittlungen gegen Gewalttäter*innen in Uniform gesucht wird, sondern vielmehr die Fans selbst, die Opfer eines Gewaltverbrechens durch Beamt*innen wurden, Fahndungsobjekte sind. Wir appellieren an die Polizei dafür zu sorgen, dass ein derartiger Eindruck durch die Abwesenheit von BFE vermieden wird. Stattdessen erwarten wir endlich Konsequenzen für die polizeilichen Gewalttäter*innen im Besonderen und ein Umdenken der Polizei im Umgang mit Fans im Allgemeinen.