Bericht zum Spiel gegen den Berliner AK, 7. April 2017

Am Freitagabend, am 7. April 2017 empfing der SV Babelsberg 03 im heimischen Karl-Liebknecht-Stadion den Berliner Athletik Klub zum Flutlicht-Spiel am 27. Spieltag der Regionalligasaison 2016 / 2017. Die Partie begann um circa 19 Uhr unter Flutlicht und endete nach einer konzentrierten Leistung und dem entsprechenden Biss mit 1:0 für Nulldrei. Rund um den Spieltag haben wir einen vor allem auf der Karl-Liebknecht-Straße patrouillierenden Minibus (sogenanntes Halbgruppenfahrzeug) der Bereitschaftspolizei inklusive circa 6-8 Beamt*innen beobachtet. Dieses Fahrzeug parkte ab kurz nach der Öffnung der Eingänge direkt gegenüber des Einlasses zur Gegengrade. Die Beamt*innen beobachten von dort die Fans und suchten augenscheinlich nach Personen. Außerdem überwachte im Stadion mindestens eine Streifenwagen-Besatzung die SVB Fans. Das heißt insgesamt dürften mindestens 8 Polizist*innen im Einsatz gewesen sein. Unabhängig davon konnten wir keine polizeilichen Maßnahmen beobachten.

Erwähnt werden soll an dieser Stelle, dass wir mit Erschrecken über die Entlassung beziehungsweise die Nicht-Verlängerung des Vertrages eines* weiteren* Mitarbeiters* des Fanprojekt Babelsberg informiert wurden. Das heißt, dass kurz vor dem brisanten Spiel gegen den FC Energie Cottbus am 28. April 2017 und dem ersten Jahrestag der sogenannten „Schande von Luckenwalde“ (siehe hierzu das Dossier 28. Mai 2016 – Polizeigewalt in Luckenwalde) kompetente Personen fehlen. Damit fallen nicht nur wichtige Ansprechpartner*innen für die Fans, den Verein, die Polizei und auch für uns weg, sondern es entsteht in den schwierigen folgenden Wochen ein gefährliches Vakuum. Unserer Ansicht nach wird darüber hinaus vom verantwortlichen Träger – der Stiftung Sozialpädagogisches Institut Berlin (Stiftung SPI) – die erfolgreiche Arbeit des Fanprojekts als Ganzes gefährdet. Denn nur Kontinuität und das Engagement der Mitarbeiter*innen sind der Garant für den Erfolg des Fanprojekts, das gerade 15 Jahre geworden ist.

Da uns diese Entscheidung nicht nur als Nulldrei-Fans sondern auch als Unterstützer*innen repressionsbetroffener Nulldreier*innen unmittelbar betrifft und wir auf die Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt angewiesen sind, fordern wir die Stiftung SPI im Allgemeinen und die Verantwortlichen für die Arbeit des Fanprojekts in Babelsberg im Besonderen auf, ihre Entscheidung zur Nicht-Verlängerung der Verträge ausführlich zu erläutern und im Sinne der Fanarbeit zu überdenken.