Bericht zum Spiel gegen Lok Leipzig, 27. August 2016

Am gestrigen Sonnabend, dem 27. August 2016, war der 1. FC Lokomotive Leipzig am 5. Spieltag der Regionalligasaison 2016 / 2017 zu Gast beim SV Babelsberg 03 im Karl-Liebknecht-Stadion. Die Gastgeber*innen gewannen hochverdient mit 2:0 und schickten Lok mit der ersten Niederlage nach 40 Spielen nach Hause. Aufgrund der Brisanz des Spiels und der Vorkommnisse vor drei Jahren war die Polizei mit mindestens 100 Brandenburger, darunter mindestens eine Beweis- und Festnahme-Einheit (BFE) der Halbgruppe 1132 und, wie uns berichtet wurde, offenbar auch mit einigen sächsischen Beamt*innen im Einsatz. Da die aktive Fanszene von Lok aufgrund einer restriktiven Regelung des Ticketverkaufs des Gästekarten-Kontingents das Spiel in Babelsberg boykottierte, hielten sich nur etwa 100 Lok-Fans im Gästeblock und ungefähr 30 davor auf.

Insgesamt verlief der Spieltag erfreulich ruhig und entspannt. Bis auf die präventiven Maßnahmen zur Fantrennung im Kiez durch die Polizei und im Stadion durch den Ordnungsdienst des SVB haben wir keine weiteren Maßnahmen der Polizei beobachtet und es wurden uns auch keine berichtet. Erwähnt werden muss aber, dass sich vier Halbgruppen, also circa 20 Beamt*innen, der Brandenburger Bereitschaftspolizei in der ersten Hälfte des Spiels am Eingang zur Gegengrade sowie zwischen Tribüne und dem Block O befanden. Diese Maßnahme empfinden wir, genauso wie die Postierung von Beamt*innen auf der Tribüne, als völlig unnötig. Auch die Platzierung der Kameraüberwachung des Gästeblocks durch einen ausfahrbaren Kameraturm sollte überdacht und, wenn möglich, auf eine Position außerhalb des Stadions verschoben werden.

Die Anreise der Babelsberg-Fans, der Treffpunkt der aktiven Fans am Rathaus Babelsberg und der gemeinsame Spaziergang zum Fanprojekt wurde zurückhaltend überwacht. Die anwesenden ungefähr 8 Halbgruppen sowie der Berliner Beamt*innen in Zivil blieben in ihren Fahrzeugen. Die (präventiven) Maßnahmen zur Fantrennung wurden erst relativ spät ergriffen und trotzdem nicht konsequent durchgeführt. Am Fanprojekt selbst standen mehrere Busse der Brandenburger Bereitschaftspolizei. Auffällig war ein Fahrzeug mit Hunden, die über mehrere Stunden eingesperrt blieben und nicht zum Einsatz kamen. Die Beamt*innen überwachten offensichtlich in erster Linie die Babelsberg-Fans.

Während des Spiels waren rund um den Heimeingang 10 Halbgruppenfahrzeuge der Polizei sowie der bereits erwähnte Hundetransporter abgestellt. Auf Gästeseite hielten sich in der ersten Halbzeit jeweils 4 Beamt*innen der Gruppen 1110, 1111, 1112 und 1113 direkt am Eingang zur Gegengrade sowie eine Gruppe offenbar der Halbgruppen-Verantwortlichen zwischen dem Block O und Tribüne auf. Noch vor dem Pfiff zur Halbzeitpause wurden diese allerdings abgezogen. Auf der Tribüne hielten sich eine Gruppe von fünf Beamt*innen im vorderen Bereich und drei weitere Gruppen im Block G auf. Die Kennzeichnung war 13.. sowie einmal 49…, wobei wir davon ausgehen, dass die eine Gruppe eventuell aus Sachsen kam. Außerdem war auch eine Kamera im Einsatz, die allerdings augenscheinlich nicht in Betrieb war. Bedient wurde diese Kamera im Übrigen von zwei ungekennzeichneten Beamt*innen. Im sogenannten Pfuffer-Block L hielten sich circa 14 Beamt*innen auf (wahrscheinlich 1102, 1132). Hinter dem Gästeblock müssen auch Beamt*innen im Einsatz gewesen sein. Wie viele dort die angereisten, aber nicht ins Stadion gehenden Lok-Fans überwachten, ist uns nicht bekannt.

Wenn ihr zusätzliche Informationen zum Beispiel zu den eingesetzten Beamt*innen bei den Gästen habt, ihr von Polizist*innen vor, während oder nach dem Spiel angesprochen, ihr Ziel einer anderen Maßnahme geworden seid oder eine solche beobachtet habt, wendet euch bitte an das Fanprojekt, an den Fanbeirat oder an uns.